Tag der Blockade. Trampen im kollektiven Widerstand von Peru.

Super day in Peru.
Super day in Peru.

Der Tag fing recht vielversprechend an. Die Herbergsmutti in meinem 2,20€ Alojamento hielt mir einen Vortrag, wie schlecht die Menschen sind, insbesondere in Peru und Bolivien. Irgendwann konnte ich nicht mehr folgen. Sie ließ sich erschöpft vom Abkanzeln der umliegenden Welt auf die Bank sinken und verabschiedete mich mit einem sehr knappen „Ciao.“ In einen wunderbar, sonnigen Morgen. Bis zur Grenze war es nicht weit. Das erste Auto hielt an und ich war auch schon da. Danke Bolivien. Was für ein netter Abschied.

Hühnerherz streetfood
Hatte am Tag vorher hier an diesem leckeren Stand gegessen. Später fand ich heraus, dass es Hühnerherz war. Garnicht mal übel.

Passkontrolle, neues Visa, 13 Minuten später war ich in Peru. Nicht viel los, laufe ich eben. Wie immer. Eine Gruppe Taxifahrer fragt, wo ich hin will. „Puno.“ „Nicht möglich, heute kein Verkehr.“ „Wieso?“ „Straße gesperrt, soziale Konflikte.“ „Aha. Okay danke für die Info.“ Straße gesperrt, dachte ich. Ha! Wär ja gelacht, wenn mich das aufhalten würde. Muss ich eben zur Straßensperre kommen, drüberlaufen und auf der anderen Seite weitertrampen. Ich hatte nur ca. 150km vor mir. Kann ja nicht so schwer sein. Das erste Taxi kam und gab mir einen Lift in die nächste Stadt. Und auf meinem Fußmarsch aus der Stadt heraus, nahm mich ein netter Peruaner mit seinem China Auto mit.

Im Auto bekam ich dann auch mit, was eigentlich los war. Die Regierung will ein Teil des Landes um den Titticaca-See privatisieren. Es geht um Rohstoffe. Und da die Menschen das nicht möchten, haben sie beschlossen einmal 24 Stunden die komplette Straße von Bolivien nach Lima zu sperren. Das an diesem Tag einer der größten Konflikte der letzten Jahre seinen landesweiten Höhepunkt erreichte, konnte ich natürlich nicht ahnen. War mir auch egal. Die ersten Anzeichen, Steine und Glasscherben auf den Straßen, zeigten sich direkt nach verlassen des Ortes. Als Warnung an alle, die an diesem Tag von A nach B fahren.

Wir überholten einen Bus. Ich hatte noch Strategien mit meinem Fahrer besprochen, da meinte er ganz aufgeregt: „Hier hier, der fährt nach Puno. Fahr doch mit dem Bus. Ist viel einfacher.“ „Ja sorry, hab aber kein Geld.“ Ich hatte mehr oder weniger bewusst kein Geld in Peru abgehoben und wollte den Tag einmal ohne etwas in der Tasche beginnen. Mein Fahrer war in einer solch freudigen Erregung, dass er mir 10 Sol (ca. 2,50€) in die Hand drückte und freudestrahlend den ankommenden Bus ausbremste, damit ich einsteigen kann. Er schien so glücklich. Ich konnte ihm diese Geste nicht ausschlagen und nahm es bereitwillig an. Nun mit einer neuen Reisegesellschaft. Technisch gesehen ist es ja getrampt.

In Peru wird heute blockiert und zerstört

Der Bus sollte nicht nach Puno fahren. Soviel war schonmal klar. Lediglich 40km weiter. Dort gab es wohl Transport nach Puno. Wir umkurvten ein paar weitere Steinbarrikaden und hielten auf ein Dorf zu, wo unser Weg ein jehes Ende fand. Vor uns eine Stacheldrahtbarrikade. Und im Hintergrund eine übertrieben enthusiastische Dorfgemeinschaft, die gerade eine Straßenlaterne (Typ Zement) mit Stricken und vereinten Kräften zu Fall brachte. Die wollten unbedingt auch die Straße blockieren. Alles sah etwas martialisch aus. Im ersten Moment dachte ich, dass ein Lynchmob gerade einen Privatisierungssympathisanten in Stücke reißt. Während ich noch das Spektakel betrachtete, machten sich zwei engagierte Frauen aus unserem Bus umgehend daran, den Stacheldraht zu demontieren. Mit Erfolg. Schnell alle wieder rein und weiterfahren. Allerdings schafften wir es nicht weit, weil die Dorfgemeinschaft (größtenteil alte Männer und Frauen) mitlerweile die Betonsäule auf die Straße gezerrt hatte und unserem Fluchtversuch gar nicht positiv gegenüberstand. Endstation. Kurze Disksussion, kein Durchkommen, Rückwärtsgang. Müssen wir einen Umweg über die Berge fahren.

Erfolgreiche Pfählung. Die Dorfgemeinschaft steht vor ihrem Werk.
Erfolgreiche Pfählung. Die Dorfgemeinschaft steht vor ihrem Werk.

Es ging über kleine Straßen weiter. Im Bus herrschte währenddessen große Empörung. „Die haben dazu keine Genehmigung!“ Die Wörter Fotos und Denunzieren fielen. Die Streikenden hatten auf jedenfall meine Sympathie. Schließlich machen sie es für einen guten Zweck. Kämpften für ihre Rechte. Das finde ich gut. Auch wenn sie etwas über das Ziel hinausschießen. Aber wo gehobelt wird… Während die Diskussion im Bus noch in vollem Gang war, hingen wir schon wieder fest. Diesmal mitten in einem kleinen Dorf. Vor uns ein Schutthaufen und 150m weiter einer aufgerissenen Straße. Nächste Blockade. Hätte eine Baustelle sein können. Wieder Diskussion. Am Ende leitete uns ein Bauer über noch viel schlechtere Straßen und offensichtliche Felder um die Barrikade herum. Wir mussten am letzten Abschnitt alle aussteigen, um einen Graben mit Steinen zuzuschütten, damit der Bus passieren konnte. Der Bauer hat anschließend noch von jedem Insassen 1 Sol erhalten, für sein großzügiges Geleit.

Nach Schotterwegen waren wir wieder auf der Straße angelangt. Bis ins nächste Dorf. Dort hat die Dorfgemeinschaft selbstverständlich ebenfalls kollektiven Widerstand ausgerufen. Polizei war schon Vor-Ort am diskutieren. Wieder gleiches Spiel. Umweg fahren. Neuen Weg suchen. Mittlerweile in einer Kolonne aus vier Fahrzeugen, inklusive einem Krankenwagen. Irgendwie haben wir es geschafft durchzukommen. Musste zwischendurch den Krankenwagen mit vereinten Kräften aus einem Acker schieben und danach wieder Löcher mit Steinen auffüllen, damit der Weg passierbar war. Steine waren sowieso überall an diesem Tag. Wie auch Glasscherben. Aber die waren nicht so gut zum Gräben füllen.

Peru trampen heißt vorallem, bezahlen.

Irgendwann waren wir in der ominösen Stadt angelangt. Ich gab mein geschenktes Geld abgegeben und beschloß erstmal zur Bank zu gehen um mir etwas zu essen zu kaufen. Das war nach dem ganzen Trubel bitter nötig. Es war herrlich sonnig und ich freute mich schon auf die nächsten 70km nach Puno. Aus der Stadt mit einem Taxi geliftet. Und anschließend mit zwei alten Peruanerinnen in traditionellem Dress und einem noch älteren Mann mitgefahren. Irgendwie wusste ich schon, dass die bestimmt Geld wollen. Nach dem Aussteigen hielt der alte Mann seine Hand auf und ich gab ihm mein letztes Kleingeld. Fürs Trampen bezahlen ist normal in Peru. Nun hatte ich aber kein Kleingeld mehr. Puh, wäre das auch geschafft. So leicht sollte es aber nicht werden an diesem Tag.

Eines dieser Mototaxis (mit drei Rädern und kleiner Kabine, Typ Alberto-Pizza-Mobil) sammelte gerade eine alte Frau auf und ich wurde von ihr freundlichst aufgefordert, einzusteigen. Es ging in die nächste Stadt. Ich wollte aber nicht mit. Eigentlich ein guter Lift und ich hatte auch mehrmals betont, dass ich kein Geld hatte. Die alte Dame hatte den Unterton eines Oberbefehlshabers, so dass ich nicht „nicht-einsteigen“ konnte. Nachdem wir angekommen sind, meinte sie auch nur kurz und knapp: „So jetzt bezahlen!“ Widerstand zwecklos. War eh schon zuviel Widerstand an diesem Tag. Aber ich hatte doch kein…ah doch, hier noch ein paar bolivianische Münzen. Und auch der Fahrer war zufrieden. Ich muss dazu sagen, dass ich nicht einsteige, wenn klar ist, dass ich bezahlen muss. Aber hier steig ich ein, in dem Glauben, die nehmen mich schon mit und am Ende will ich natürlich nicht der Assi sein. Mir dämmerte, welch schwieriges Pflaster in Peru herrschte. Speziell heute.

Jemand sollte hier mal die Straßen säubern.
Jemand sollte hier mal die Straßen säubern.

Wieder Stadt. Durchlaufen. Mit einem Motorrad mitgefahren. Extra gefragt wo er hinfährt. Er fährt ungefragt weiter. Nochmal gefragt wo er hin will. Er fährt mich mitten in die Pampa zur nächsten Straßensperre. Beim Absteigen fragt er nach Geld. Schon wieder. Verdammt. Aber ich hatte doch keins (nur noch große Scheine)…ah doch…hier noch eine Münze. Ich gab ihm 5 Sol, 10 mal soviel wie er wollte und wovon er sich ein Mittagessen kaufen kann. Für das Geld hätte ich normalerweise wohl ein Taxi bis nach Puno bekommen und er machte ein gutes Geschäft für 5 min. Mottoradfahren. Ich realisierte meine großzügige Gabe, klopfte ihm verständnisvoll auf die Schulter und lief los Richtung Straßensperre.

Ich hatte keine Münzen mehr und wollte auch niemandem mehr Geld geben. Soviel stand fest. An der Straßensperre Leute nett gegrüßt. Gesagt wo ich hinlaufe. Essen angeboten bekommen (dachte erst die wollen Essen von mir) und weiter gelaufen. Das erste Motorrad hält wieder an. Wir diskutieren. Ich erkläre ihm, dass ich kein Geld habe, er meint er braucht Gasolina. 5km weiter? 1km weiter, auch okay für mich. Am Ende lässt er mich einfach stehen. Come on….1km ins nächste Dorf? Kein Geld mehr heute ihr Pisser! Wobei die meisten Peruaner noch nichtmal wirklich Geld fordern, sondern eher bemitleidenswert auf ihren Tank zeigen und den Hundeblick aufsetzen. Schwer zu widerstehen.

Noch zwei Motorräder. Einer hats verstanden. Der zweite nicht. „Sorry Kollege, hab wirklich kein Geld für dich.“ Münzen waren alle und ich muss meinen Prinzipien treu bleiben. War dann auch okay. Ich laufe ja auch gerne. Wieder Straßensperre, Leute nett gegrüßt. „Wieso ist hier heute nur so wenig Verkehr? Nene, weiß schon. Späßchen. Viel Glück noch!“ Und dann kam mein Lieblingslift des Tages. Wieder ein Motorradfahrer. Er fuhr recht weit. Nahm mich mit, meinte nur „Spring auf!“, als ich ihm die Geld Geschichte erklärt habe. Kurz vor seiner Heimatstadt haben wir noch seinen Sohn getroffen (die Kids haben auch Straßensperren gemacht, um sich ein bißchen was zu verdienen) und sind dann weitergefahren.

Erhitzte Gemüter

Wir hielten auf seinen Ort zu und am Ortseingang war die bisher größte Ansammlung von Protestierenen. Ca. 50 Leute. 2/3 davon saß im Feld rum, der Rest stand an der Straßensperre. Die sind natürlich sofort steil gegangen, als sie mich auf dem Motorrad sitzen sehen haben. „Amerikanski, Amerikanski!“ „No, Alleman“. Ein paar Hände geschüttelt wie ein junger Präsident. Guter Beginn. Dann eskalierte die Situation langsam. Nicht für mich, sondern für meinen Fahrer. Die dachten er wäre ein Taxi und würde aus ihrem Protest Profit schlagen. Wollten ihn nicht durchlassen, obwohl uns vorher mindestens drei andere Motorräder entgegenkamen. Ich hab mir das eine Minute mit angesehen und dann bin ich abgestiegen und hab mitgemischt.

Ging garnicht. Das war wohl der netteste Lift, den ich an dem Tag hatte und der musste sich dann von 3-4 aufgebrachten Alltags-Hitlern irgendeinen Scheiß anhören. Hab versucht zu erklären, was los war. Auf mich hat aber irgendwie niemand gehört. Ich Glaube aber, die haben verstanden, dass er mich Gratis mitgenommen hat. Am Motorrad rumgezerrt. Kleine Handgreiflichkeiten. Ich stand bei meinem Fahrer und da die alle mindestens zwei Köpfe kleiner waren, war das auch ganz gut so. Wollte meinem Fahrer beistehen.

Im Hintergrund eine gehässige Frau, die sich schon seit Anfang nicht eingekriegen wollte. Schimpfte wie Giovanni Trappatoni. Zwischenzeitlich sind auch die Leute vom Feld zu uns gestossen und ein Haufen Feldfrauen hat angefangen mit der gehässigen Kleinen rum zu diskutieren. Die Situation wurde unübersichtlich. Ich hab Aussenstehenden erklären, dass er kein Taxi ist und Unterstützung zu generieren. Irgendwann meinten sie, dass ich ja ruhig durch kann, aber das Motorrad nicht. Mir tat es so Leid für meinen Fahrer, deswegen bin ich einfach mal stehengeblieben. Und dann explodierte die Situation.

Die gehässige Kleine hatte auf einmal einen exorbitant großen Felsbrocken in der Hand und hat damit, keine Ahnung warum, einen der Älteren bedroht, der unbeteiligt an ihrer Seite stand. Am Ende hat sie den Stein auf ihn geworfen. Sie nahm anschließend den nächsten Stein. Einer der Alltags-Hitler ging endlich blockwartsmäßig dazwischen. Die beiden fangen trotzdem an sich zu kloppen. Und die Feldgemeinschaft war nun vollends mitten drin. Schreien, Applaus, Sprechchöre, Geräuschkulisse wie in einem Hinterhofboxkampf. Alle schauen zu. Hat mich etwas an die venezuelanische Grenze erinnert. Mir wurde das dann zu blöd. Mein Fahrer setzte gerade seinen Helm auf, ich bedanke und entschuldigte mich nochmal bei ihm. So dass es alle mitbekommen. Ja, sollten sie alle mitbekommen, dass er keiner dieser Blutsauger war. Dann drehte ich der ganzen Szene den Rücken zu.

Etwas angepisst lief ich weiter Richtung Puno. Meine Solidarität hatte einen Knick bekommen bei soviel sinnloser Willkür. Ist ja irgendwo auch nicht okay, dann sollen die lieber weiter Straßenlaternen nieder reissen, anstatt falsche Exempel zu statuieren. Aber schon 150m weiter, war das vorbei. Nächste Sperre. Da waren ca. 15 Leute die sich gerade aufgestellt hatten….zum Völkerball spielen. Die haben irgendwie soviel Freude ausgestrahlt, dass ich mich auch gleich wieder besser gefühlt hab. Weiter so.

Abriss. Straßenblockade in Peru
Abriss. Straßenblockade in Peru

Trampen ohne Geld, Muchachos!

Nach einem weiteren Motorrad stand ich 27km vor Puno. Erreichbar bis zur Dunkelheit, wenn ich laufe. Allerdings bin ich schon 4-5 Stunden zu Fuß unterwegs gewesen und war etwas müde. Und dann der Arschlochlift. Ein Taxi hält. „Wo geht’s hin?“ „Puno. Komm komm.“ „Moment. Ich hab kein Geld!“ „Wie kein Geld?“ „Ja kein Geld. Kann ich trotzdem mit?“ Er klopfte auf seinen Sitz, wie wenn er einem Hund „Platz machen“ signalisieren möchte. Wir fuhren los, sehr langsam. Er war noch nicht so überzeugt von meiner „kein Geld“ Story. „10 Sol nach Puno.“ „Ne Kollege, kein Geld. Ich laufe und trampe.“ Trampen versteht hier natürlich keiner so wirklich. Er wusste nicht, was er mit mir anfangen sollte. Widerwillig fährt er weiter mit mir rum. Wir laden drei Männer ein. „Puno?“ „Ja Puno. 3 Sol.“ Verdammter Betrüger, mir wollte er die Fahrt für 10 Sol andrehen. Die Männer kannten mich anscheinend von irgendeiner Straßensperre. Meinten auch, dass ich mit Motorrad kam und gelaufen bin. Waren dieser Tage anscheinend nicht zuviele Gringos unterwegs. Ich hatte mir schon einen Ruf in Peru erarbeitet.

Der Fahrer war definitiv kein netter Mensch, um es mal gelinde auszudrücken. „Willst du laufen, willst du laufen?“, fragte er mich. Anscheinend wollte er mich testen. Das Ding ist aber leider, dass ich wirklich kein Problem mit Laufen habe. Wenn er keinen Bock hat mich mitzunehmen, kann ich gerne aussteigen. Ich will ja niemanden zwingen. Da ich zunehmend angenervt war und dann auch ein weiterer Bezahlgast parat stand, hab ich, nicht ohne Erleichterung, das Auto verlassen und meinen Weg zu Fuß weiter fortgesetzt. Müde war ich. Jeder Schritt fing an zu Schmerzen. Aber Genugtuung, wenigstens nicht in diesem Tourifalle-Taxi rumzugurken. Nur noch ca. 20km. Ich konnte Puno schon sehen, das war etwas entmutigend. Ein Auto vorbeigefahren, ein Taxi wollte mich nicht mitnehmen. Das war alles, was innerhalb der nächsten 45 Minuten an mir vorbei fuhr. Und hier waren ja noch nichtmal Straßensperren….?!? Solche Momente sind die Gedulsproben meiner Reise. Letztendlich haben mich dann aber zwei nette Peruaner in einem weiteren China-Auto mitgenommen und meinen Glauben an die Menschheit wiederhergestellt. Puno, da war ich also. Morgen früh dann noch 80km nach Norden zu meinem Ort für die Operation Cargo-Train-Hopping.

Zum Ende…

Achso und was hier fehlt. Death Road. War ein Tagstrip. Dachte erst da ist kein Verkehr. Highlights waren ein Jeep, bei dem ich auf dem Dach mitgefahren bin. Auf der Death Road selbst habe ich mir ein Taxi nach La Paz angelacht (getrampt!). Sind nur eine Stunde auf der eigentlichen Death Road gefahren, danach auf geteerter Straße. War etwas enttäuschend. Die Straße selbst ist ein bißchen schöner, älter und athmosphärischer, als die Yungas Straßen, auf denen ich vorher unterwegs war. Prinzipiell aber ähnlich. 200-300m tiefe Abhänge, ständig Todesgefahr und wunderschön. Aber ich bin zwei Tage durch den kompletten Yungas geknallt und da war der Abschnitt nur die Pseudo-Kirsche auf der Schwarzwälder. Danach drei Stunden La Paz in einer epischen „Ich-esse-alles-Street-Food-an-dem-ich-vorbeikomme-weil-ich-noch-so-viele-Bolivianos-habe“-Wanderung durchquert, einen LKW geliftet, dem schon wieder Reifen geplatzt ist und letztendlich mit einem Ehepaar in Copacabana gelandet, wo es ein 2,20€ Alementejo gab, mit der netten, alten Dame, die die Welt so schrecklich gefährlich fand und mich in den wunderbaren Tag entlassen hat.

4 Comments

  • Da kochte das südamerikanische Temperament wohl über. Sehr martialisch, das ganze Betonzeug einfach auf die Straße zu hauen. Wie schmeckt denn das bolivianische bzw. peruanische Essen? Auch Vegetarisches am Start? Enjoy your trip homie! 😉

    • Klaro gibts hier auch vegetarisches! Ich esse aber meist Snacks auf der Straße, oder irgendwelche Menüs für 1,50€-2€. Manchmal auch Hühnchen, das gibt es hier eh an jeder Ecke billig. Ist so wie Schweinefleisch in Deutschland. Ich kann mich nicht beklagen, aber ich bin auch relativ anspruchslos mit dem Essen. In Argentinien/Uruguay gab es etwas zuviel Fleisch, hier ist das besser.

  • Schon interessant, da rennt einer Tagelang durch die Einoede und wenn dann 20km vor der Stadt kein Auto schnurstracks auftaucht ist das eine Geduldsprobe? Ich kann es so gut verstehen! 😀 Wir sind schon komische Tiere.

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