Hong Kong war definitiv einer der schwierigsten Orte zum Überleben für mich. Kaum Platz, die Behörden haben ne gut ausgebaute Blockwart-Kultur, Regen, Mücken…das Leben ist hart in Hong Kong. Aber ich hab meine Wege gefunden. Nach einem Monat in dieser Stadt, hab ich mich recht gut eingerichtet. Das Wissen möchte ich gerne mit euch Reisenden teilen. Überleben in urbanem Gebiet. Ich halte mich an die Grundbedürfnisse: Schlafen, Essen, Waschen und Internet.
Kostenlos Schlafen in Hong Kong
Erstmal muss man wissen, dass zelten illegal in Hong Kong ist. Erstmal muss man aber einen Platz finden, was schon fast unmöglich ist. Ich hab es einmal im Garten der Universität versucht. Das war purer Luxus. Wifi im Zelt. Aber die Sicherheitsleute waren nicht so amüsiert, als sie mich um 6 Uhr morgens bei ihrem täglichen Rundgang entdeckt haben. Das Erste, was ich gehört habe, war: „This is ridiculous!“. Willkommen in Hong Kong. Die waren echt angepisst. Aber ich konnte sie auch verstehen, weil die ihren Job verlieren können, wenn mich irgendjemand anderes gefunden hätte. Also niemals in der Universität in Hong Kong zelten bitte. Wir wollen nicht, dass die guten Leute Probleme kriegen.
Aber man kann trotzdem in der Uni schlafen. Am selben morgen hab ich den fantastischen, 24 Stunden geöffneten „study room“ gefunden. Direkt gegenüber von der Hauptbibliothek im Knowles Building, erster Stock. Ihr habt da auch Toiletten, einen Wasserspender (warm+kalt) und Internet. Alles da. Die Studenten können ein bißchen nerven, wenn die bis Nachts um 3-4 da rumhängen und manchmal ein bißchen laut sind. Das größere Problem war allerdings, dass es da Flöhe gab, als ich da war. Nach 5-6 Nächten hab ich das erst bemerkt. Meine Beine waren zerstochen und ich bin nicht mehr hin. Ihr solltet auch ein bißchen unauffällig agieren, wenn ihr den Raum öfter nutzt. Normalerweise sagt aber niemand was, wenn man dort schläft.
Auch ganz gut zum schlafen war der Sun Yat Sen Memorial Park. Ich hab da ein super schönes Dach gefunden, an der Rückseite der Sporthalle. Wie ihr da hin kommt, müsst ihr selber rausfinden. Wenn es nicht regnet und keine Mücken unterwegs sind, ist das ein Top-Spot. Die Aussicht ist der Hammer! Mochte den Platz.
Daneben kann man noch 17,10 hkd (~2€) zahlen und die Fähre nach Lamma Island nehmen und da am Strand neben dem Kraftwerk zelten. Auch ne schöne Aussicht da.
Viele Leute in Hong Kong haben mir das McDonalds zum schlafen empfohlen. Ich hab es nie ausprobiert, aber das scheint hier nicht so ungewöhnlich zu sein. Wenn ihr in einem ekelhaft stinkenden Fast-Food Restaurant schlafen wollt, ist das sicherlich eure erste Wahl. Ich bevorzuge dann lieber ne harte Nacht ohne Schlaf.
Kostenlos Essen in Honk Kong
Umsonst essen. Diese Entdeckung hat mich eigentlich dazu bewogen einen Hong-Kong Free Travel-Artikel zu schreiben. Ich hab den örtlichen Sikh Tempel gefunden und bin dann fast jeden Tag da hin gegangen. Dort gabe es vegetarisches Essen: Curry, Chapati, Reis und leckeren Chai Tee. Für Jeden der seinen Weg dorthin gefunden hat. Den ganzen Tag. Es ist Teil der Sikh Religion, dass sie sowas für die Menschen anbieten. Ich hab das geliebt. Das Essen war super und diese Kultur ist großartig. Das Essen wird durch Spenden der Gemeinde finanziert.
Kostenlos Duschen in Hong Kong
Auf Lamma Island gibt es kostenlose duschen am Hung Shing Ye Strand, welche ich genutzt habe, als ich da war.
In Hong Kong Stadt hab ich mich an die örtlichen Sporthallen gehalten. Z.b. im Sun Yat Sen Park. Ihr könnt einfach reingehen und ne Dusche nehmen. Aber seid vorsichtig. Legt eure Rucksäcke nicht naiv auf die Schränke, weil ihr denkt, dass die Honkongnesen so klein wären und da sowieso nicht ran kommen würden. Ich hab von Reisenden gehört, die ihre Sachen in diesen Umkleiden geklaut bekommen haben. Die Schränke sind umsonst, also besser euer Zeug einschließen. Normalerweise kein Problem da rein zu gehen. Betretet die Sporthallen einfach mit der Selbstverständlichkeit des lokalen Tischtennis Champions und steuert direkt in die Umkleide. Easy.
Liste der Sporthallen gibt’s hier.
Kostenlos Internet in Hong Kong
Unabhängig vom Rest der Welt war Starbucks in Hong Kong eine echt Enttäuschung. Wo ist euer freies Internet? Hier kriegt ihr nur einen 30 Minuten Code, whenn ihr etwas kauft. Und das wars. Ich mochte Starbucks, weil es sonst immer Klo und Internet für umsonst gab. Aber nicht in Hong Kong.
Das gute, alte McDonalds macht es aber auch. Stinkt zwar und ist nicht so fancy wie Starbucks, aber ihre könnt 4×1 Stunde ins Internet pro Tag. Pizza Hut und KFC gehen zur Not auch.
Was auch noch ganz gut geht ist die HSBC Bank, die normalerweise auch kostenloses Wifi anbietet. Gute Geschwindigkeit, keine Zeitbegrenzung, aber auch keine Stühle zum hinsetzen.
Daneben gibt es noch öffentliches Wifi an manchen Orten. Das funktioniert zuverlässig, muss aber gefunden werden. Im Sun Yat Sen Park habt ihr Wifi. Ihr seht schon, da gibt es fast alles. Wo es öffentliches Wifi gibt, könnt ihr hier einsehen.
