Die vier Ecken von China – No more walls

Wenn du von Hong-Kong nach Deutschland trampen wirst und denkst, du bist schon „fast zu Hause“, dann stimmt irgendwas nicht. Ich bin noch nicht fertig mit diesem Trip. Immernoch heiß auf die Straße. Wieso also nicht nochmal die vier Ecken von China abtrampen?

Die Route bedeutet ein Letztes mal durch die Landschaft knallen, bevor ich dann in ruhigere Gewässer komme. Von Kirgistan in den Iran ist es dann wirklich nicht mehr weit. Da wartet nur noch der wunderschöne Pamir Highway. Und vom Iran sollte ich innerhalb einer Woche entspannt nach Europa trampen können. Die Punkte in China sind eher zufällig gewählt. Ich hätte mich noch mehr herausfordern und die wirklich entlegenen geographischen Eckpunkte auswählen können, aber wir müssen es ja nicht übertreiben.

Die Route ist so schon spannen genug. Von Hong-Kong geht es erstmal in die Yunnan Region nach Deqen . Das am Fuße des Himalayas und von der tibetischen Minderheit bevölkert. Zwar nicht Tibet, weil da dafür bräuchte ich ein extra Permit, aber trotzdem eine schöne Region. Ich werde dort wohl zwei Nächte bleiben.

Danach kommt ein größeres Teilstück einmal quer durchs Land in den äußersten Nord-Osten an die russische Grenze. Auf dem Weg möchte ich noch die Sidu Brücke passieren, welche mit 472m die höchste Brücke der Welt ist. Mein nächster Kontrollpunkt ist das „Große Hinggan-Gebirge“. Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, was genau da sein soll. Aber da führt eine Straße hoch und Google zeigt mir einen Punkt an. Also nehm ich den mit. Sieht nach einem kleinen Ort aus.

Anschließend 6400 km in die andere Ecke von China in die Xinjiang Region. Ich dachte erst ich brauche ein spezielles Permit für diese Ecke, aber dann hab ich gelesen, dass man beim Visa Antrag keine Reise nach Xinjiang angeben soll, weil das dann Probleme geben könnte. Aber Visa hab ich ja schon. Von dort geht es dann hoch an die kasachische Grenze. Ich könnte natürlich auch hier schon direkt nach Kirgistan rein, aber die Grenzen dort sind nicht immer einfach.

Fertig ist die China Route. Ich werde mir wohl bis zum 1. Juni Zeit nehmen dafür. Ca. vier Wochen, je nachdem, wann ich hier aus Hong-Kong loskomme. Aktuell bereite ich meine Tour noch vor. Für China werde ich mir einen VPN Server mieten, damit ich dort auch weiter das Internet unzensiert nutzen kann. Außerdem hole ich mir eine Prepaid-Karte, damit ich mich in WeeChat anmelden kann. Das ist sowas wie Whatsapp und das Gute ist, dass es eine Übersetzungsfunktion hat und ich so mit den Chinesen kommunizieren kann.

Den wichtigsten Ausrüstungsgegenstand für meine China Expedition habe ich bereits. Einen Brief auf Chinesisch, den mir Mette in Japan gegeben hat. Darauf steht geschrieben: „Hallo ich bin Stefan aus Deutschland, Reise gerne per Anhalter, bitte bringt mich nicht zur Bus Station, sondern ihr könnt mich einfach an der Autobahn rausschmeißen, wo ich den nächste Lift kriege…“. Um kulturellen Missverständnissen vorzubeugen. China soll übrigens richtig gut gehen zum durchknallen. Deswegen wollte ich mit hier nochmal ne Route legen.

China Brief

Ich muss sagen, die Idee mit den vier Ecken klang eigentlich super. Als ich dann die Route gelegt habe, dachte ich allerdings erstmal: „Ach du Scheiße! Ist das weit!“ Besonders wenn man bedenkt, dass der letzte Teil dieser Expedition gar nicht auf der Karte ist (weil google nicht über China-Grenze kalkulieren kann). Ich werde nämlich noch nach Astana hoch knallen. Einmal quer durch Kazachztan, ehe ich meinen letzten Kontrollpunkt an der kirgisischen Grenze in Almaty erreiche. Das sind nochmal 2310km extra. Aber wir wollen ja nicht so kleinlich sein.

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