Trampen in… (5) Sint Maarten

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Mein erster Zeltplatz in der Karibik. Natürlich umsonst.

Prolog

St. Maarten ist eine sonderbare Insel. Das einzige zweigeteilte Eiland der Welt. Die eine Seite französisch, die andere unabhängig und ehemals holländisch. Das bedeutet: In einem Radius von 10 km zwei verschiedene Währungen, verschiedene Steckdosen, verschiedene Handynetze und eine Grenze zwischen Karibik und Europa. Sonderbar. Ansonsten schlägt zur Saison die Stunde der Superyachten in Simpson Bay. Wer schon immer mal die Spielzeuge von Bill Gates, Abramovic und Steve Jobs sehen wollte, kann in der Vorweihnachtszeit am Strand liegen und diese schwimmenden Städte begutachten.

Statistiken

Den Log findet ihr hier. Seid eingeladen zum downloaden und rumspielen.

Zurückgelegte Distanz: 43,2 Kilometer

Anzahl der Lifts: 14

Durchschnittliche Wartezeit: 10 Minuten 12 Sekunden

Standzeit Gesamt: 2 Stunden 23 Minuten

Route

In St. Maarten habe ich wieder eine komplette Umrundung gemacht. Von Cole Bay in Richtung Oyster Pond, über die Küstenstraße bis in den Norden zur wunderschönen Marina Ans-Marcel und dann wieder über Gran-Case Richtung Süden bis nach Simpson Bay.

Ansonsten bin ich jeden Tag 1-2 mal um die Lagune in Simpson Bay getrampt.

Menschen

So richtig Karibik ist in St. Maarten nicht. Viele Amis, Holländer, Franzosen und sonstige Lebenskünstler und Ex-Drogendealer versammeln sich auf der Insel. Daneben gibt es natürlich auch Einheimische. Generell hatte ich allerdings das Gefühl, die meisten Menschen ignorieren mich am Straßenrand. Dies ist mir hier besonders aufgefallen, wobei das natürlich alles relativ zu betrachten ist. Vielleicht noch interessant zu erwähnen, dass ich im französischen Norden zwei mal andere Tramper an der Straße gesehen habe. Scheint also verbreitet zu sein auf der Insel. Generell war das liften aber schon etwas schwieriger und die Leute haben erst nach einiger Zeit angehalten. Kein Vergleich zu den Kanaren.

Straßen

Es führte eine Hauptstraße um die Insel, welche zur Rush Hour von einem allumfassenden, zähfließenden Verkehr heimgesucht wird. Generell lassen es die Leute in der Karibik entspannt angehen beim Autofahren. Man kann schonmal 5 Minuten stehen, nur weil drei Autos weiter vorne jemand mitten auf der Straße anhält und mit seinem Nachbarn redet.

Auf dieser Insel gibt es definitiv zuviele Autos und zu wenig Straßen. Die Straße ansich ist in relativ gutem Zustand, aber es finden sich hier und da große Schlaglöcher.

Taktik

Ich habe keinen wirklich guten Weg gefunden, die Aufmerksamkeit der Menschen auf mich zu ziehen und schnellere Lifts zu bekommen. Die Hauptstraße in Simpson Bay dauert manchmal etwas länger, aber es hat sich immer ein lift gefunden.

Was ansonsten auch sehr gut funktioniert in St. Maarten ist Dinghys trampen, also kleine Motorboote. Entweder an den Dingy-Docks der Bars warten bis jemand ablegt, oder direkt an die Brücke stellen, wo alle Schiffe durchkommen. Wenn man gesehen wird, halten die meisten an und nehmen einen mit. Funktioniert auch, wenn man auf einem geankerten Boot in der Lagune steht. Was sich sicherlich lohnen würde, ist der Versuch Segelboote an der Brücke zu trampen. Da die Brücke zu festen Zeiten öffnet, hat man immer den gesamten Verkehrsstrom zum liften. Mit einem Schild sollte das nach wenigen Tagen zum Erfolg führen. Hab es leider nicht ausprobiert. Wenn du das hier liest und es probierst, lass mich wissen wie es gewesen ist.

Fotos

Auf vielfachen Wunsch geb ich euch ein paar schöne Fotos und nicht nur Straßenbilder. 🙂

Besonderheiten

Die höchste Erhebung ist der Pique Paradise mit etwas mehr als 400m. Das ist nicht besonders viel. Allerdings ist es dort oben angenehm kühl, es gibt zwei Aussichtspunkte und keine Moskitos. Fällt dann unter die Kategorie: Kann man mal machen.

St. Maarten ist steuerfreie Zone, d.h. Alkohol, Zigaretten und Elektronik sind besonders billig. Die Seglerbars haben gewöhnlich eine Happy Hour und verkaufen in dieser Zeit das kleine Bier für umgerechnet 80 Cent.

Auf der Hauptstraße von Simpson Bay ist es relativ teuer, wie generell in der Karibik. Es gibt allerdings einen kleinen Wohnwagen, der sich „Hilmas Windsor Castle“ nennt und ganz vorzügliche „Patties“ für 1,50$ verkauft. Das sind kleine frittierte Teigtaschen, die mit Tunfisch, Hackfleisch, Käse etc. gefüllt werden. Hilma freut sich über Besuch und ist immer für einen Plausch zu haben. Ein billigeres Frühstück findet man außerdem nirgends auf der Insel und ebensowenig eine so nette Wirtin.

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