Ecuador war für mich Transitland. Exakt 22,5 Stunden hab ich für die Durchquerung gebraucht. In Ecuador gibt es den amerikanischen Dollar als offizielle Währung, was am Anfang etwas irritierend wirkte, da man doch mitten in Südamerika war. Dementsprechend hat sich auch das Land gezeigt. Sehr amerikanisiert. Insgesamt recht durchschnittliche Tramperfahrung dort gemacht, bei Kentucky Fried Chicken gegessen und mich an der schönen Natur erfreut.
Statistik
Zurückgelegte Distanz: 964 Kilometer
Anzahl der Lifts: 21
Durchschnittliche Wartezeit: 14 Minuten 31 Sekunden
Standzeit Gesamt: 5 Stunden 06 Minuten
Log könnt ihr hier runterladen.
Meine Route
Durch Tumbes/Peru habe ich im Süden die Grenze passiert, hatte dann einen Nachtbus getrampt nach Guayaquil und bin von dort über Quito an die kolumbianische Grenze im Norden. Eine kurze Route einmal direkt durch.
Menschen
Etwas sonderbar kamen mir die Ecuadorianer schon vor. Ich hab hier die Menschen mit dem besten Spanisch kennengelernt. Wohl auch, weil die sich besonders viel Mühe gegeben haben, mit mir zu sprechen. Hatte das Gefühl, einige Ecuadorianer können einen guten Draht zu Fremden aufbauen und das dies wohl auch mit dem „Amerika-Gefühl“ im Land zusammenhängt. Die Autos, die Haltung, so wirklich Südamerika war es nicht. Daneben hab ich aber auch ein paar wirklich strange Lifts gehabt. Bisweilen etwas nervös kamen mir einige Menschen vor. Trotzdem freundliche Menschen.
Straßen
Straße waren super, aber auch hier, wie in Chile, fehlte einfach eine angemessene Haltefläche. Im Süden des Landes ist Dschungel und alles recht eng zusammengerückt. War manchmal schwer, da eine gute Position zu finden. Ähnlich wie in Chile ist hier die Mischung aus schnellen Straßen und wenig Haltefläche recht negativ zu bewerten, da sich diese beiden Faktoren gegenseitig verstärken.
Ansonsten erinnerte mich das Straßennetz in Guayaquil stark an einen amerikanischen Highway, obwohl es dann in die engen Landstraßen übergeht.
Noch ein Kommentar zu Quito. Ich hatte große Bedenken durch diese riesige Stadt durchzutrampen, die sich aber dann als völligst unbegründet herausgestellt hatten. Quito liegt im Tal und über Quito entlang der Berge zieht sich ein wunderbar großer Highway, der an allen Stellen (mit etwas laufen und suchen) gut zu betrampen ist. Kein Vergleich zu anderen Städten vergleichbarer Größe. Absolut transit-geeignet! Und es ist recht schön dort! Ich war positiv überrascht.
Taktik
Ich habe nichts besonderes in Ecuador gemacht. Meist am Ortsende gestanden oder einen der wenigen Kreisverkehre gesucht. Positionierung ist natürlich wichtig, da die Halteflächen so wenig vorhanden sind. Ecuadorianer sind allerdings recht mitnahme-freundlich. Nicht das Beste, aber auch nicht das schlechteste Land zum trampen. Schaut einfach, dass ihr immer einen Kreisverkehr oder eine Auffahrt zur Autobahn findet. Damit der Verkehr abbremsen kann. Daumen raus und so solltet ihr einigermaßen schnell einen Lift kriegen. Enjoy!
Fotos
Hab leider keine Bilder gemacht. 🙁
Besonderheiten
Wie schon erwähnt gibt es den amerikanischen Dollar in Ecuador, was etwas irritierend ist. Darüber hinaus ist es natürlich auch etwas teurer als die anderen Länder und im speziellen als die Nachbarn Kolumbien und Peru!
Ecuador hat eine Reihe Vulkane rund um Quito, die sich lohnen, besucht zu werden. Ich selbst war nicht da, sondern es wurde mir nur von mehreren Seiten empfohlen. Generell ist die Natur um die Hochebene von Quito absolut wunderschön und erinnert etwas an ein ausgedehntes Alpenpanoramadorf.